Eine Dakini (Sanskrit डाकिनी, ḍākinī „Himmelstänzerin“; tibetisch: Khandro, wylie: mkha’ ‘gro ma: „Luft-“ oder „Himmelswandlerin“) ist ein tantrisches Geistwesen des antiken Indiens und Irans. Nach der Mythologie bringt sie die Seelen der Toten in den Himmel. Dieses Wesen existiert besonders prominent in der Tradition des tibetischen Buddhismus. Die Dakinis gelten als weibliche Wesen mit einem sehr wandelbaren, teils auch wilden Temperament, aber auch als Inspiration für die spirituelle Praxis. Sie können als friedliche, zornvolle und gemischt friedlich-zornvolle Gestalten auftreten. Sie repräsentieren die Ermutigung und den Ansporn für den spirituellen Weg … (Quelle: Wikipedia)

Seit knapp drei Wochen lebe ich vorübergehend in Zürich, noch ein paar Tage werden folgen. Vor einem halben Jahr waren mein Mann und ich hier zu einem Kurzbesuch, bei einer Freundin, die seit etwa 15 Jahren ein kleines, feines Bed and Breakfast im angesagten Kreis 4 besitzt und dieses als „One-woman-Show“ auf beeindruckend souveräne Weise betreibt, Tag für Tag. Susanne Seiler ist eine bewundernswerte Frau: neben der Bed & Breakfast Wirtin ist sie auch Autorin und Redakteurin von „goodnews“, Übersetzerin, in vielen Kulturen, Traditionen und Sprachen zu Hause. gaiamedia

Zwischen 4-Sterne-Hotel und Bed & Breakfast

Einen Betrieb im 24/7 System solo zu betreiben ist eine große Herausforderung, man muss schon sehr gut organisiert sein. Das ist sie, um so wichtiger ist es, eine Weile rauszukommen aus dem Schweizer Uhrwerk. Ein Auszeit mit Familie war der Plan, im Oktober, und eine Vertretung wurde gesucht.

Spontan meinten wir, ein paar Wochen Zürich, das klingt gut, wir übernehmen!

Mit meiner Erfahrung des Hotelmanagements traue ich mir das ohne weiteres zu, wenn auch die Unterschiede auf der Hand liegen: Hier das Management der Toskana Therme und des Hotels an der Therme in Bad Orb mit 112 Zimmer, Wellnesspark, Restaurant, Conference Center und ca. 100 Mitarbeitern, dort das Dakini‘s Bed & Breakfast in Zürich, mit 8 Zimmern auf 3 Etagen, Frühstück, Housekeeping, Wäsche und Recycling, Reservierung und Empfang, Einkauf, Eigenherstellung von Yoghurt und Trockenobst – alles in Personalunion. Wochentags ein paar Stunden unterstützt durch die fleißige Ruth, eine junge Mutter aus Kamerun. Klingt überschaubar, ist aber komplex.

Lieblingswege entlang des Wassers

Gute Planung und „Mis en place“ erlauben Freiräume. Die nutze ich, um Zürich zu erkunden, überwiegend zu Fuß. Der wunderbar warme und sonnige „Sommerherbst“ oder „Herbstsommer“ ist ein Geschenk. Meine Lieblingswege führen entlang dem Schanzengraben, der Sihl, der Limmat und natürlich zum Zürisee. Ein Kleinod ist der Alte Botanische Garten, seine uralten, sich langsam färbenden Bäume leuchten im Sonnenlicht. Auch die lebendigen Geschäftsstraßen lassen sich angenehm entlang schlendern, besonders, wenn man das Shoppen bleiben lässt. Allerorten gut gekleidete Flaneure und Flaneurinnen, geschäftig und entspannt. Und sehr international.

In „meinem“ Kiez, dem Kreis 4, um Langstraße, Helvetiaplatz und Bäckeranlage geht es besonders farbenfroh und lebhaft zu. Reggaeklänge, Skateborder, Bars und Take aways, Sexshops, Sexdienstleister, Familien, Junge, Alte, Gutsituierte, Arme. Sehr viele Friseurläden, sehr viele Motorradshops. Die Mischung wirkt einladend, sicher, entspannt – eine freundliche Atmosphäre. Die Stimmen vom „Untergang des Abendlandes“ sind hier wohltuend weit weg. Ich lasse mich gerne durch Straßen und Gassen treiben, entdecke immer wieder etwas Neues.

Gäste aus aller Welt

Auch das Publikum im Dakini‘s reist aus aller Welt an und zieht nach woandershin weiter. Ich lerne kroatische, ukrainische und deutsche Businessreisende kennen; irische, amerikanische, chinesische und saudiarabische Traveller; Gäste aus Indien, Frankreich, Italien, Portugal. Manche mit gigantisch großen Koffern, die es drei Stockwerke hochzuwuchten gilt und andere mit Bonsai-Rucksack. Viele bleiben nur eine Nacht, um dann weiter durch die Schweiz oder Europa zu reisen. Andere verweilen länger und man erfährt etwas voneinander. Dakini’s Bed & Breakfast

Besuch aus der Wasserwelt

An einem Samstag besuchen uns Cathy und Martin Frischknecht. Martin ist der Herausgeber des Magazins SPUREN. Cathy ist eine langjährige „Wasserschwester“ und Freundin. Sie war mit eine der ersten, die die neuen Wassertherapien in der Schweiz etabliert hat. Aktuell ist sie sehr aktiv, den Liquid Sound Club in Bad Zurzach zu organisieren, im ersten und einzigen Liquid Sound Becken in der Schweiz. Gerne hätte ich mich im warmen Wasser mit ihr ausgetauscht, soviel Raum lassen mir meine momentanen Aufgaben leider nicht. Vielleicht beim nächsten Mal. Wasserzentrum Schweiz

Die Schweiz und ich – das ist ein bisschen wie eine alte Liebe.

Viele Jahre war Zermatt mein Reiseziel, zum Skifahren rund um das Matterhorn. Auch im Hinblick auf meine therapeutische Arbeit verbindet mich viel mit der Schweiz: Eines meiner ersten Wassertrainings mit Kaya und Nirvano fand Anfang der 90er Jahre im Tessin am Luganer See statt. Es gab weitere in Grindelwald und ein langes Hawaiian Bodywork Training im Waldhaus Zentrum in Lützelflüh. Dort besuchte ich auch die Body, Heart and Soul Seminare sowie „The Universal Experience“ mit Alan Lowen. Später leitete ich in Muralto am Lago Maggiore zusammen mit Nirvano und Luigi einige Aqua Wellness Trainings.

Im goldenen Oktober 2018 bleiben meine Füße fest auf dem Boden, während ich den kleinen und großen Wasserläufen kreuz und quer durch Zürich folge. Sonne im Gesicht, Wärme im Herzen, dankbar fürs Dasein. Der weite blaue Himmel lässt die Dakini in mir tanzen.

Uf Widerluege Züri, sisch guet gsi.